Verlängerung der Krankenversicherung bei Insolvenzen muss her
St. Pölten (OTS) – „Der Kreditschutzverband meldet, dass die Insolvenzen im ersten Quartal 2022 um 110 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr gestiegen sind. In Niederösterreich mussten ein Drittel dieser Unternehmen wegen sogenannter ‚unbeherrschbarer Umstände‘, also aufgrund der Corona-Pandemie, Insolvenz anmelden“, erklären Thomas Schaden, der Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) NÖ und Manfred Rieger, der Spartenvorsitzende im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft des SWV NÖ. „Die Regierung darf die UnternehmerInnen in dieser Notsituation nicht alleine lassen und muss die Krankenversicherung um drei Monate verlängern“, verlangen Schaden und Rieger. Derzeit endet die Pflichtversicherung mit dem Letzten des Kalendermonats, in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist.
„Zumindest jetzt sollte die Regierung tätig werden, wenn sie schon nicht bei den Corona-Hilfsmaßnahmen schnell und ausreichend genug gehandelt hat“, meint Thomas Schaden. „Es handelt sich hier vor allem um Einpersonenunternehmen (EPU) und kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die völlig unverschuldet in diese Situation gekommen sind. Wir haben schon im September 2020 gefordert, dass Betroffenen die Krankenversicherung um drei Monate verlängert wird – denn damals war schon klar, dass bei dem chaotischen Corona-Management der Regierung eine Konkurswelle droht.“
Nicht nachvollziehbar sind für die beiden SWV-Vertreter Aussagen, wonach die Corona-Hilfen unausweichliche Insolvenzen nur hinausgezögert hätten: „Das ist einfach nur respektlos gegenüber EPU und KMU, die alles getan haben, um ihren Betrieb zu retten. Viele haben monatelang auf die Auszahlung von Fixkostenzuschuss und Co. gewartet, haben sich Alternativen einfallen lassen, für ihre MitarbeiterInnen Kurzarbeit in Anspruch genommen – für viele waren die Hilfen jedoch einfach zu wenig, hingegen für andere kamen sie zu spät.“
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