Eines vorweg: Richtig viel sparen können Sie in aller Regel durch einen Anbieterwechsel. Günstige und gute Policen nennt Ihnen der Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest. Aber auch ohne einen Wechsel gibt es eine ganze Reihe von Sparmöglichkeiten:
Selbstbeteiligung. In der Kasko halten wir eine Selbstbeteiligung für sinnvoll. Dann muss der Kunde den Schaden bis zur Höhe dieser Summe aus eigener Tasche bezahlen. In der Teilkaskoversicherung empfehlen wir 150 Euro Selbstbehalt, in der Vollkaskoversicherung 300 Euro (inklusive 150 Euro in Teilkasko). Höhere Beträge bringen kaum Beitragsvorteile.
Zahlungstermin. Statt viertel- oder halbjährliche Raten zu zahlen, ist es wirtschaftlicher, die gesamte Jahresrechnung für die Versicherung auf einmal zu überweisen. Das kann rund fünf Prozent Beitragsrabatt bringen.
Jahreskilometer. Die Gesamtkilometer, die man voraussichtlich pro Jahr fährt, möglichst genau zu schätzen, lohnt sich oft. Sind gegen Jahresende zu viele Kilometer auf dem Tacho, ist es möglich, sie nachzumelden. Einige Versicherer berechnen dann die zu wenig gezahlte Prämie nach. Viele Kfz-Versicherungen fragen alle paar Jahre den Kilometerstand nach. Welche Folgen es haben kann, wenn Sie unrichtige Kilometerangaben machen, steht im Special Autoversicherung: Was passiert, wenn Sie schummeln.
Fahrerkreis. Wenn nur der Autohalter oder die Halterin das Auto fährt, ist das deutlich billiger, als wenn auch weitere Personen ans Steuer dürfen. Ist das nur der Partner oder die Partnerin, macht das meist keinen Unterschied. Ein unbegrenzter Fahrerkreis kann die Prämie aber – je nach Anbieter – locker um 50 Prozent oder mehr verteuern.
Wichtig: Bei einem begrenzten Fahrerkreis dürfen nur die entsprechenden Personen ans Steuer. Fährt jemand anderes, erlischt nicht gleich der Versicherungsschutz, aber die Kfz-Versicherung darf dann einen Beitragsnachschlag fordern. Einige Versicherer nehmen zusätzlich eine Strafe, zum Beispiel einen halben oder ganzen Jahresbeitrag der Versicherungsprämie. Soll trotz des begrenzten Fahrerkreises ausnahmsweise doch mal jemand anders ans Steuer, erlauben viele Versicherer das ohne Aufpreis. Dies muss der Kunde aber vorher anmelden. Mehr dazu steht im Special Wenn der Fahrer nicht eingetragen ist.
Werkstattbindung. Bei Tarifen mit Werkstattbindung verpflichtet der Kunde sich, nach Unfällen nur eine der Werkstätten anzufahren, die die Kfz-Versicherung empfiehlt. Viele Anbieter haben ein dichtes Netz an Partnerbetrieben, die ihnen günstige Preise bieten. Werkstatttarife gibt es nur in Kaskopolicen. Bei sonstigen Reparaturen, bei Inspektionen oder nach einem unverschuldeten Unfall (den reguliert der gegnerische Kfz-Versicherer) darf sich der Kunde die Werkstatt aussuchen.
Telematik. Bei diesen Spezialtarifen misst ein kleines Gerät das Fahrverhalten. Es wird fest eingebaut oder in den Zigarettenanzünder gesteckt. Einige Kfz-Versicherungen arbeiten stattdessen mit Apps, die man aufs Handy lädt. Sie registrieren Vollbremsungen, Kavalierstarts, schnelle Kurven, zu hohes Tempo und mehr. Vorsichtige Fahrer erhalten Rabatt. Einige Telematiktarife sind aber selbst beim höchsten Rabatt teurer als günstige Normaltarife anderer Anbieter.
Tipp: Oft ist für Fahranfänger eine Ersparnis von 10 bis 30 Prozent gegenüber dem Normaltarif desselben Versicherers drin. Mehr zum Thema in unserem Special Telematik in der Autoversicherung.
Berufsrabatt. Einige Kfz-Versicherer geben bestimmten Berufsgruppen Rabatt, vor allem Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst, aber auch Mitarbeitern von Firmen, die dem gleichgestellt sind, zum Beispiel Stiftungen.
Garage. Wer in einer Garage parkt statt am Straßenrand, sollte dies angeben, denn das senkt das Diebstahlrisiko und daher auch den Beitrag. Das Auto muss dann nicht immer in der Garage stehen. Ausnahmen sind erlaubt, etwa beim Besuch von Freunden.
Immobilienbesitzer. Wer im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung lebt, erhält manchmal Preisnachlass. Wer ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung hat, fährt vorsichtiger, zeigen Statistiken einiger Kfz-Versicherer.
Typklasse. Wer noch überlegt, welches Auto er anschaffen möchte, kann auf die Typklasse achten. Die Versicherer stufen alle Automodelle in Klassen ein, je nach den üblichen Schäden und Reparaturkosten. In der Kfz-Haftpflichtversicherung sind es 16 Typklassen von 10 bis 25, in der Teilkaskoversicherung reichen sie von 10 bis 33, in der Vollkasko 10 bis 34. Je höher die Typklasse, desto teurer die Versicherung. In welche Typklasse ein bestimmter Pkw eingestuft ist, steht auf der Webseite typklasse.de. Oft macht beim gleichen Pkw-Modell die Motorisierung einen entscheidenden Unterschied.
Bahnfahrer. Rabatte für Besitzer einer BahnCard oder einer Monatskarte für den Nahverkehr sind selten, aber es gibt sie noch. Ersparnis: bis zu 7 Prozent.
Erstbesitzer. Einige Kfz-Versicherer geben Erstbesitzerinnen und Erstbesitzern eines Fahrzeugs Rabatt. Sie gehen davon aus, dass Leute, die ein neues Auto kaufen, ihren Wagen besonders vorsichtig fahren.
Baujahr. Für Neuwagen oder junge Gebrauchtwagen gibt es manchmal zusätzlich Rabatt.
Kinder. Wer minderjährige Kinder versorgt, fährt vorsichtiger, glauben einige Kfz-Versicherungen. Sie geben Rabatt, wenn Kinder im Haushalt leben.
Elektroautos. Für Elektroautos geben einige Kfz-Versicherer Rabatt, sowohl für reine Elektroautos als auch für Hybridmodelle.
Kraftstoffverbrauch. Manche Kfz-Versicherer gewähren Rabatt für ein besonders spritsparendes Auto.
Sicherheitstraining. Die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining kann bei manchen Kfz-Versicherern einen Preisnachlass bringen.
Wechsel. Eine Preisersparnis von oft weit über 100 Euro kann es bringen, den Versicherer zu wechseln. Selbst wer schon jahrelang bei einer preisgünstigen Kfz-Versicherung ist, kann – gerade zur Wechselsaison im Oktober und November – als Neukunde bei einer anderen Gesellschaft viel Geld sparen. Günstige Tarife nennt Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest.
Spartipps für Fahranfänger
Für Führerscheinneulinge ist die Kfz-Versicherung besonders teuer. Oft lohnt es sich, das erste eigene Auto als Zweitwagen der Eltern anzumelden. Nach einigen Jahren können Anfängerin oder Anfänger dann den Rabatt auf sich selber übertragen lassen. Auch den ersten eigenen Vertrag beim Versicherer der Eltern abzuschließen, kann Geld sparen (5 Spartipps für Fahranfänger).
Spartipps für Senioren
Auch ältere Leute werden von den Kfz-Versicherungen kräftig zur Kasse gebeten. Zwar profitieren sie von günstigen Schadenfreiheitsklassen, was wie eine Alterseinstufung wirkt. Aber ab etwa 60 Jahren steigen die Beiträge dennoch. Die Statistiken der Kfz-Versicherer zeigen, dass das Unfallrisiko ab diesem Alter steigt – allerdings nur für kleine Blechschäden. Schwere Unfälle von älteren Leuten sind eher selten. Warum das so ist und was Betroffene machen können, erklären wir in unserem Special Wie ältere Fahrer zur Kasse gebeten werden.