Stand: 10.11.2021 10:44 Uhr
Die Kfz-Versicherung ist für Autofahrer ein erheblicher Kostenfaktor. Zwischen den Anbietern herrscht reger Wettbewerb. Zu vergleichen und bis Ende November zu wechseln, kann sich lohnen.
Dutzende Anbieter wollen auf diesem Markt gute Geschäfte machen und offerieren eine Flut von Versicherungsmöglichkeiten – mit erheblichen Preisunterschieden. Die meisten Verträge können zum Jahresende gekündigt werden, die Frist beträgt einen Monat. Das Kündigungsschreiben muss also spätestens am 30. November beim bisherigen Versicherer eingegangen sein.
Weniger Versicherungsprämie durch Corona
Wer sein Auto in diesem Jahr Corona-bedingt deutlich weniger genutzt hat als üblich, kann ebenfalls sparen. So dürften Berufspendler, die im Homeoffice geblieben sind oder Familien, die auf den Mittelmeer-Urlaub mit dem Auto verzichtet haben, Tausende Kilometer weniger auf dem Tacho haben. Das sollten sie ihrer Versicherung mitteilen, die die Prämie dann entsprechend anpasst.
Wer hat das passende Angebot?
Stiftung Warentest hat ermittelt, dass Autofahrer beim Wechsel von einer teuren zu einer günstigen Versicherung mehrere Hundert Euro sparen können. Allerdings ist es nicht einfach, in dem unübersichtlichen Markt das passende Angebot zu finden. Längst fließen neben dem Modell, der Motorleistung und dem Wohnort zahlreiche weitere Kriterien in den Preis ein: das Alter des Fahrers, der Beruf, die jährlich gefahrenen Kilometer, die Art des Stellplatzes oder der Verzicht auf die Wahl der Werkstatt im Schadensfall sind nur einige Faktoren. Auch die sogenannte Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) wirkt sich auf den Versicherungsbeitrag aus: Wer längere Zeit unfallfrei fährt, wird höher eingestuft und bezahlt weniger.
Vergleichsportale kritisch prüfen
Mehrere Vergleichsportale im Internet geben einen Überblick über die Angebote und werben damit, die günstigste Versicherung herauszufiltern. Aber nicht alle kostenfreien Portale arbeiten unabhängig und berücksichtigen bei der Suche sämtliche Versicherer. Einige Anbieter erhalten eine Provision, wenn die Versicherung über ihre Seite abgeschlossen wird. Es ist daher sinnvoll, die Auswertungen mehrerer Portale zu vergleichen. Einige günstige Direktversicherer kommen in den Portalen nicht vor. Völlige Unabhängigkeit und den Vergleich nahezu aller Anbieter verspricht die Stiftung Warentest mit ihrem Tarifrechner. Die Auswertung kostet 7,50 Euro.
Auch die Leistungen der Kfz-Versicherungen vergleichen
Auch der Bund der Versicherten (BdV) bietet einen Online-Vergleich. Die Organisation rät, nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern auch die vereinbarten Leistungen genau zu prüfen. Sonderausstattungen wie fest eingebaute Navigationsgeräte sollten beitragsfrei mitversichert sein. Eine Insassen-Unfallversicherung ist meist überflüssig, denn Mitfahrende sind über die Haftpflicht des Fahrers geschützt. Die Deckungssumme in der Haftpflicht sollte mindestens 100 Millionen Euro betragen und in der Kaskoversicherung sollte der Versicherer auf den “Einwand der groben Fahrlässigkeit” verzichten.
Bei Wildunfällen sollten Schäden von Tieren jeder Art versichert sein. Auch rät der Bund der Versicherten, darauf zu achten, dass die Folgen von Marderbissen bezahlt werden. Gerade bei Elektroautos kann ein solcher Schaden sehr teuer werden. Selbst die Hochstufung nach einem Unfallschaden regeln die Versicherungen unterschiedlich, manche Tarife erlauben sogar einen Schaden pro Jahr ohne negative Folgen.
Autoversicherung: Verhandeln kann sich lohnen
Wer seine Versicherung nicht wechseln möchte, kann versuchen, bessere Konditionen auszuhandeln. Häufig bieten Versicherungen eine Neuberechnung an, wenn der Kunde nachfragt oder mit Kündigung droht. Hilfreich ist es dabei, günstigere Angebote der Konkurrenz zu nennen und auf bestimmte Umstände hinzuweisen. Wer etwa zuvor auf der Straße geparkt hat, jetzt aber eine Garage nutzt oder nachweisen kann, dass er nur wenige Tausend Kilometer im Jahr fährt, kann mit einem günstigeren Tarif rechnen.
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